Der Pritzker-Architekturpreis - 1979 ins Leben gerufen von Familie Pritzker - gilt als renommierteste Auszeichnung der Architekturbranche. Preisträger wurden bekannte Architekten wie z. B. Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa von SANAA oder der Brite Norman Foster.
"Francis Kéré ist wegweisende Architektur"
Dieses Jahr wurde der Preis an den 1965 in Westafrika geborenen Berliner Diébédo Francis Kéré verliehen.
Seine Arbeit zeichnet sich vor allem durch eine überdurchschnittlich hohe Verbundenheit zu lokal vorhandenen, ressourcenschonenden und energiesparenden Materialien aus. Dabei spielt nicht nur das raffinierte Design, sondern vor allem sein Sinn für soziales und ökologisches Bewusstsein eine wichtige Rolle. Er schafft mit einer bemerkenswerten Leichtigkeit den Spagat zwischen dem Anspruch an langlebige und wertige Qualität und der Natur geschuldeten Gegebenheiten.
Das gesamte Werk von Francis Kéré zeigt uns die Kraft der
ortsgebundenen Materialität. Seine Gebäude für und mit Gemeinschaften sind
direkt von diesen Gemeinschaften – in ihrer Herstellung, ihren Materialien,
ihren Programmen und ihrem einzigartigen Charakter. Sie sind an den Boden
gebunden, auf dem sie sitzen, und an die Menschen, die darin sitzen. Sie
haben Präsenz ohne Vorwand und eine von Anmut geprägte Wirkung.
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Nationalversammlung von Burkina Faso, Wiedergabe mit
freundlicher Genehmigung von Kéré Architecture
Geboren in Burkina Faso als Sohn von Eltern, die auf eine
Schulbildung ihres Sohnes bestanden, studierte Francis Kéré Architektur in
Berlin. Immer wieder ist er gewissermaßen zu seinen Wurzeln
zurückgekehrt. Er hat aus seiner europäischen architektonischen Formation
und Arbeit geschöpft und sie mit den Traditionen, Bedürfnissen und Bräuchen
seines Landes kombiniert. Er war entschlossen, Bildungsressourcen von
einer der führenden technischen Universitäten der Welt zurück in sein
Heimatland zu bringen und diese Ressourcen das indigene Know-how, die Kultur
und die Gesellschaft seiner Region fördern zu lassen.
Lycée Schorge Secondary School, Foto mit freundlicher
Genehmigung von Iwan Baan
„Francis Kéré ist wegweisende Architektur – nachhaltig
für die Erde und ihre Bewohner – in Ländern mit extremer Knappheit. Er ist
gleichermaßen Architekt und Diener, der das Leben und die Erfahrungen
unzähliger Bürger in einer manchmal vergessenen Region der Welt verbessert“,
kommentiert Pritzker. „Durch Gebäude, die Schönheit, Bescheidenheit,
Kühnheit und Erfindungsreichtum demonstrieren, und durch die Integrität seiner
Architektur und Geste hält Kéré die Mission dieses Preises anmutig aufrecht.“
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Ärztehaus Léo, Foto mit freundlicher Genehmigung von Francis
Kéré